Methadon
In seiner Wirkung ähnelt Methadon anderen Opiaten, wie z.B. Heroin. Anders als bei Heroin bekommt man beim Methadon keinen "Kick" und es dauert länger bis die Wirkung bemerkt wird. Die Wirkungsweise kann individuell sehr unterschiedlich sein. Ungefähr eine halbe Stunde nach der Einnahme tritt die Wirkung ein. Der Wirkungshöhepunkt ist nach ca. 3 bis 4 Stunden erreicht und die mittlere Wirkungsdauer liegt bei 25 Stunden.
Als Substitutionsmittel besetzt Methadon die Opiatrezeptoren im Gehirn und stillt damit den Hunger auf andere Opiate. Dadurch ist eine dauerhafte körperliche, psychische und soziale Stabilisation möglich. Das psychische Verlangen nach einem "Kick" bleibt dennoch oft vorhanden.
Nebenwirkungen:
Kurzzeitig können u.a. auftreten:
Konzentrationsschwäche, Mattheit, niedriger Blutdruck, verlangsamte Atmung, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen, Juckreiz, Verstopfung, Harnverhaltung, Schlaflosigkeit, Schweregefühl in Armen und Beinen, trockener Mund, verkleinerte Pupillen.
Bei längerer Anwendung tritt als Nebenwirkung häufig starkes Schwitzen auf.
Das Kariesrisiko ist bei langem Gebrauch erhöht, da das Hydrochlorid im Methadon den Schutzmantel der Zähne angreift, Methadon die Speichelproduktion senkt und der Zucker im beigemengten Sirup/Saft ebenfalls Karies fördert. Nicht unerheblich ist die als Nebenwirkung entstehende Antriebslosigkeit, oftmals gepaart mit depressiven Schüben, Alkoholmissbrauch und eine nachlassende Libido.
Die Gefahr der psychischen und physischen Abhängigkeit besteht ebenso wie beim Heroin. Allerdings sind die Entzugserscheinungen beim Absetzen von Methadon unangenehmer und dauern länger an.
Wechselwirkungen:
Werden zum Methadon Substanzen eingenommen, die das Zentralnervensystem dämpfen (Alkohol, Antidepressiva, Barbiturate, Benzodiazepine), wird die atemdepressive Wirkung des Methadons verstärkt. Dies kann zu Atemlähmungen und schließlich zum Tode führen.
Überdosierung:
Zeichen einer Überdosierung sind u.a. bis auf Stecknadelkopfgröße kontraktierte Pupillen, schwere Atemdepression und starker Blutdruckabfall. Bei Personen ohne Opioiderfahrung können ein bis eineinhalb Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht zum Tode führen. Zur Behandlung einer Überdosierung stehen entsprechende antagonistische Medikamente zur Verfügung (z.B. Naloxon, Naltrexon).
Saver Use:
Methadon ist verschreibungspflichtig
- innerhalb der ersten 6 Stunden nach Einnahme von Methadon kein Konsum von anderen Drogen, da die Wirkung des Methadons erst nach 3-4 Stunden ihren Höhepunkt erreicht
- kein Mischkonsum mit Alkohol, Beruhigungs- und Schlafmitteln aufgrund der Verstärkung der Atemlähmung
- regelmäßiges Zähneputzen aufgrund des erhöhten Kariesrisikos