Beiträge von Klient*innen
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Hast du eine Sucht ist sie stets dein ständiger Begleiter durch dein komplettes Leben jedoch kannst Du dir die Angst davor selbst nehmen indem Du sie bekämpfst und etwas dafür tust um nie wieder dorthin zu gelangen wo Du einmal warst.
Egal in welcher noch so hoffnungslosen Situation Du Dich befindest führe Dir deine Vergangenheit vor die Augen denn es ist hilfreich, gibt dir Kraft, Mut und Hoffnung.
Der wichtigste Punkt um die Sucht zu bekämpfen ist deine eigene Willenskraft, der Glaube an dich selbst und man muss den Mut ergreifen um es sich selbst einzugestehen, denn nicht andere sind schuld und verantwortlich dafür sondern Du ganz allein selbst.
Auch nach über 15 Jahren ist es hin und wieder ein stetiger Kampf den ich führe besonders in Zeiten die wir gerade gemeinsam durchleben aber ich habe einen gesunden Weg gefunden niemals aufzugeben...
Mein Lebensmotto lautet:
Gib jedem Tag du Chance der schönste deines Lebens zu werden und Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum :)
In diesem Sinne bleibt gesund, voller Lebensfreude, Mut und Hoffnung ;)
Mich am Geländer auf dem Dach eines Hochhauses abstützend blickte ich hinaus auf die morgendliche Trübe einer niemals ruhenden Stadt. Schon mein ganzes Leben lang träumte ich davon, einmal den Sonnenaufgang von hier oben beobachten zu können, welcher aber stets von den aufsteigenden und sich im Wind krümmenden Rauchfahnen der zahlreichen, rastlos qualmenden Schornsteine der Fabriken verdeckt wurde. Auch heute, stellte ich enttäuscht fest, sollten mich die wärmenden Strahlen nicht rechtzeitig erreichen, denn schon begannen die Wolkenkratzer vor mir, ihre gigantischen, alles verschlingenden Schatten auf die inzwischen wieder gefüllten Straßen darunter zu werfen: Ein Zeichen dafür, dass die Sonne schon zu hoch für mein Vorhaben stand.
Entnervt umklammerte ich den kühlen Stahl des Geländers noch fester. Ich hatte es langsam satt, immer wieder aufs Neue enttäuscht zu werden und mich, obwohl ich am höchsten Punkt weit und breit stand, zu fühlen, als könnte ich nicht tiefer sinken. Das Schlimmste an der Situation jedoch war meine eigene Hilflosigkeit. Ich befand mich in einem Dilemma, dem ich - selbst mit der größten mir möglichen Anstrengung - nicht alleine entfliehen konnte. Niemand konnte das. Niemand war dazu in der Lage, die nicht endend wollende Produktion der Firmen am Stadtrand anzuhalten, war doch die Profitgier ihrer Leiter bis über die Dächer hinaus zu sehen.
Völlig in meine Gedanken versunken, bemerkte ich nicht einmal, dass es angefangen hatte zu regnen. Immer mehr Tropfen schossen an mir vorbei, hinunter auf die Menschenmengen, welche sorglos ihrem Alltagstrott nachgingen. Ich beobachtete sie eine Weile und sah, wie sich dutzende pechschwarze Regenschirme nacheinander öffneten um ihre Eigentümer vor der herannahenden Naturgewalt zu bewahren. Seufzend hoffte ich insgeheim, niemals wie die Leute dort unten zu enden, hatten sie doch jegliche Träume und Wünsche längst ausgetauscht gegen ein sicheres und beständiges Leben. Ich war wütend. Wütend auf die Fabriken, die mir den Anblick der Sonne verwehrten. Wütend auf die Menschen unter mir, die sich darüber keinerlei Gedanken machten. Aber vor allem war ich wütend auf mich selbst, weil ich Andere zum Sündenbock meines Problems gemacht hatte, obwohl ich doch selbst keinen Deut besser war - immerhin tat auch ich nichts dafür, meinen Traum irgendwann erreichen zu können.
Langsam verstummte das Trommeln der stetig herabfallenden Regentropfen und es machte sich dichter Nebel in den Straßen breit. Nebel, der irgendwann auch mich erreichen würde.
Lieber Freund,
als ich Dich vor vielen Jahren kennenlernte, da war ich fasziniert. Du hattest so viele Facetten und botest mir neue traumhafte Möglichkeiten.
Du warst dabei, als ich ganz alleine erwachsen wurde. Mit Dir konnte ich Schlösser bauen, die bis zum Himmel reichten. Manchmal hast Du mir wehgetan, aber damit konnte ich leben. Irgendwann in den letzten Jahren, als ich einen richtigen Freund brauchte, da fingst Du an, mir Rechnungen zu stellen.
Da hieß es auf einmal, gut,ich kann da und dort hingehen, aber ich mußte Dich mitnehmen.
Du wurdest immer aufdringlicher. Du mußtest dabei sein wenn ich Geburtstag feierte oder Silvester. Ich durfte ohne Dich nicht mehr lesen, lieben, lachen oder wenigstens nachdenken.
Du fingst an, in meinen Beziehungen mitzumischen, sogar meinen Schlaf hast du mitbestimmt.
Wenn wir zwei Streit hatten, dann hast Du Dich für ein paar Stunden verdrückt.
Abends standest Du wieder da, mit einem lieben Lächeln im Gesicht, legtest schützend den Arm auf meine Schultern, und Deine Liebeserklärung war kurz und prägnant.
Sie lautete: “Hole Deine Spritze, Tina.“
Jetzt sind mir Deine Rechnungen zu teuer.
Ich sehe, ich habe Dich zu nah an mich herangelassen.
Doch eines weiß ich genau, Du wirst ohne mich weiterleben, so wie ich lernen werde, ohne Dich weiterzuleben.
Sei nicht traurig, wir sehen uns bestimmt wieder.
Dann lächeln wir uns zu, grüßen freundlich, und jeder geht weiter seinen eigenen Weg.
Gruß Tina
Auch diesen Brief der uns erreicht hat, durften wir mit dem Einverständnis des Verfassers veröffentlichen: